Dienstag, 27. Oktober 2009
Der Reiseverlauf
Ein halbes Jahr durch das Mittelmeer reisen, was für ein Luxus. Ich habe ein Stipendium bekommen und kann mir jetzt diesen Traum verwirklichen. Was vielleicht nicht jedem gefällt: Ziel ist es, sich so viele Ausgrabungen und Museen anzugucken, wie möglich. Also nicht am Strand in der Sonne liegen, sondern durch abgedunkelte Räume laufen. Aber was kann es für einen Archäologen schöneres geben?

Hier ein kurzer Überblick über den Reiseverlauf:
Starten werden wir in Köln, von wo es dann zunächst in die Schweiz nach Genf gehen wird, von dort dann weiter über Lyon nach Südfrankreich. Nach einer Würdigung der dortigen Museen und Ruinenstätten geht es nach wenigen Tagen nach Spanien, zunächst an die Mittelmeerküste nach Ampurias und dann schließlich über Zaragoza nach Madrid. Einen zweiten Schwerpunkt in Spanien wird Sevilla bilden, von wo wir uns die wichtigsten Orte in der näheren und ferneren Umgebung anschauen werden.
Zwei Tage nach dem 1. Advent werden wir Europa verlassen und nach Marokko übersetzen - dem Adventstrubel werden wir diesen Jahr nicht ausgesetzt! Dort werden unsere wichtigsten Anlaufpunkte Tanger, Rabat, Marrakesh, Fez und natürlich die römische Ruinenstätte Volubilis sein.
Da die Grenze zwischen Marokko und Algerien wegen Grenzstreitigkeiten nicht zu passieren ist, müssen wir zur Fortsetzung unserer Mittelmeerumrundung wieder zurück nach Spanien fahren. Dort geht es zunächst entlang der Ostküste (Almería, Cartagena, Valencia) nach Barcelona, wo wir Weihnachten feiern werden (ein Plastikbaum mit bunten Lichtern für die Stimmung ist schon eingepackt!).
Kurz vor dem Jahreswechsel setzen wir dann von Barcelona nach Genua über, wo wir Sylvester verbringen werden, ehe uns eine Fähre nach Tunis übersetzen wird. In Tunis treffen wir dann noch weitere Reisestipendiaten, mit denen wir gemeinsam durch Tunesien und Libyen reisen. In Tunesien werden uns neben einer interessanten Landschaft auch einige der beeindruckensten archäologischen Stätten sowie Museen des Mittelmeerraumes erwarten. Vielleicht sogar noch ein wenig besser erhalten sind einige der römischen Ruinenstädte in Libyen, dafür ist das Land für Individualreisende aber sicher deutlich schwieriger zu erkunden.
Da ich nicht mit dem Wagen durch Ägypten fahren möchte - für das Carnet de passage verlangt das Land eine Sicherheitsleistung von 5000 Euro - werden wir über die Große Sirte wieder nach Tunesien und von dort nach Sizilien fahren.
Auf Sizilien genießen wir neben dem Frühling dort auch die bekannten und eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten der Insel. In Süditalien werden sich dann die Wege von mir und Jörn trennen - für ihn geht es weiter über Süditalien und Griechenland in die Westtürkei. Ich werde über Italien in die Türkei per Fähre übersetzen und zunächst die Südküste der Türkei mit ihrem reichen Denkmälerbestand erkunden.
Von der Türkei wird mich der Weg dann weiter nach Süden und tiefer hinein in den Orient führen – nach Syrien und Jordanien. Beide Länder dürften mit ihren archäologischen Hinterlassenschaften, den unterschiedlichen Landschaftsimpressionen und nicht zuletzt den Städten Aleppo, Damaskus und Amman einer der Highlights der Reise werden. Sicherlich werde ich auch die bekannte orientalische Gastfreundschaft kennenlernen dürfen.
Aus dem Orient wird der letzte Teil der Reise durch den Osten der Türkei über Ankara nach Istanbul führen, von wo dann Ende April der Rückweg durch Griechenland und Italien angetreten wird.
Soweit die Theorie, mal sehen wie viele Änderungen es an diesem Reiseverlauf geben wird. Aber gerade diese Änderungen machen ja auch den Reiz einer langen Reise aus...

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